Guter Grund zum Handeln?
19.02.2026, 12:15 Uhr - 20.02.2026 14:00 Uhr Teilnahmegebühr: 112,00 €
Wie Grund und Boden genutzt wird, ist entscheidend für die Entwicklung unserer Lebensräume. Dies zeigt sich besonders deutlich in vielen Städten Deutschlands, wo eine zunehmende Flächenknappheit zu explodierenden Wohnraumpreisen führt. Doch auch auf dem Land sind es etwa brachliegende Grundstücke und leerstehende Immobilien, die viele Dorfgemeinschaften vor Probleme stellen. Vor diesem Hintergrund rückt der Umgang der beiden großen Kirchen mit ihren Liegenschaften in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit: Als bedeutende Immobilieneigentümerinnen in Deutschland tragen katholische und evangelische Kirchen mit ihren Bauten und Grundstücken besondere Verantwortung für das Gemeinwohl. Wie können die Kirchen dieser Verantwortung gerecht werden?
Dieser Leitfrage geht die Tagung „Guter Grund zum Handeln? Kirchliches Boden- und Immobilieneigentum in gesellschaftliche Verantwortung“ nach. Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis diskutieren in fünf thematischen Panels konkrete Wege zu einer gemeinwohlorientierten Nutzung kirchlicher Räume: Wie kann (mehr) bezahlbarer Wohnraum auf kirchlichem Boden geschaffen werden? Kann es gelingen, widerstreitende Ansprüche – etwa zwischen Gemeinwohl und ökonomischen Zwängen, zwischen Ökonomie und Ökologie – zu balancieren? Inwieweit können und müssen Kirchen den speziellen Rechtsstatus ihrer Liegenschaften für humanitäre und politische Zeichen nutzen – ganz konkret: in Form des Kirchenasyls? Und wie können Kirchen im sozialen Nahraum eine Schlüsselrolle einnehmen – zur Belebung von Landgemeinden oder bei der Entwicklung lebendiger Stadtquartiere?
Team für die Tagung:
- Julian Degan (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nell-Breuning-Institut, PTH St. Georgen)
- Dr. Clemens Wustmans (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie (Ethik und Hermeneutik), HU Berlin)
- Christoph Holbein-Munske (päd. Mitarbeiter, KönzgenHaus)
Programm / Ablauf
Donnerstag, 19.02.2026
14:00 Uhr Begrüßung; Guter Grund zum Handeln: sozialethische Hinführung
- Christoph Holbein-Munske (päd. Mitarbeiter, KönzgenHaus)
- Julian Degan (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nell-Breuning-Institut, PTH St. Georgen)
14:30 UhrWohnraum auf gutem Grund: Bezahlbares Wohnen auf kirchlichen Böden? Panel mit:
- Prof. Dr. Martin Schneider (Prof. für Moraltheologie und Sozialethik, KU München)
- Birgit Kasper (Geschäftsführende Leitung, Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.)
16:00 Uhr Pause
16:30 Uhr Schutzraum Kirche? Kirchenasyl als humanitärer Widerstand Panel mit:
- Benedikt Kern (Theologe, Ökumenisches Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW e.V. und ITP Münster)
- Michael Ostholthoff (Pfarrer, St. Sixtus, Haltern am See)
18:00 Uhr Pause und Abendessen
19:00 Uhr Boden gut machen: Kirchliches Grundeigentum im Spannungsfeld widerstreitender Ansprüche Podium mit:
- Lukas Johrendt (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Evangelische Theologie, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg)
- Anette Brachthäuser (Leiterin der Abteilung Bauwesen, Bistum Münster)
- Michael Ostholthoff (Pfarrer, St. Sixtus, Haltern am See)
- Prof. Dr. Thomas de Nocker (Geschäftsführer 2denare; Prof. für allgemeine BWL an der FOM Hochschule)
Freitag, 20.02.2026
09:00 Uhr Dorfträume beleben: Das Potenzial kirchlicher Immobilien für vitale Landgemeinden
- t.b.a.
10:30 Uhr Pause
10:45 Uhr Stadträume schaffen: Das Potenzial kirchlicher Immobilien für lebendige Stadtquartiere Panel mit:
- Petra Potz (Stadtplanerin, location³ Berlin)
- Sven Grüne (Architekt, postwelters + partner Dortmund)
12:15 Uhr Abschluss und Mittagessen
Lizenzhinweis zum Bild: Dietmar Rabich, Haltern am See, St.-Sixtus-Kirche -- 2014 -- 8933, CC BY-SA 4.0