Newsletter 2023-08
KiBiz Zertifikatskurs beendet
Im August haben 13 Teilnehmer*innen unseres KiBiz Zertifikatskurses die Qualifizierungsmaßnahme abgeschlossen und ihre Zertifikate erhalten.
Ein ganzes Jahr haben die Teilnehmer*innen gemeinsam gelernt, Fachwissen erarbeitet und Erfahrungen ausgetauscht. Jetzt ist das Ziel erreicht und die Gefühle während der Zertifikatsübergabe sind vielfältig.
Die Teilnehmer*innen sind stolz, das Zertifikat bekommen zu haben und gehen mit ihren über das Jahr gesammelten Eindrücken in ihre Zukunft als Fachkraft.
Lassen wir unsere Fachkräfte doch selbst zu Wort kommen:
„Gut, dass ich den Kurs belegt habe. Ich gehe mit viel gelerntem Input in die Praxis und starte mit meiner neuen Aufgabe als Fachkraft.“
„Ich konnte meine tägliche Arbeit als Grundlage der Weiterbildung nutzen und es kam so viel Wertvolles an Inhalt dazu.“
„Das Modullernen über ein Jahr hat es mir ermöglicht, Praxis und Theorie sinnstiftend zusammenzubringen.“
„Gute Inhalte und gute Methoden geben mir den Background für einen guten Start als Fachkraft in meiner Kita!“
„Über das Jahr sind wir zu einer Gruppe geworden, wir sind zusammengewachsen und haben ‚Freude‘ und ‚Lernen‘ und ‚Lernen mit Freude‘ erfahren!“
„Danke, für den schönen Kurs!“
Machen, machen, machen! - Interview mit Michael Billeb
Der lange Weg der MAV in guter Begleitung: Wir wollen heute die Gelegenheit nutzen, Ihnen unseren langjährigen und sehr geschätzten MAV-Referenten Michael Billeb vorzustellen und auf die Seminare hinweisen, die er bei uns im KönzgenHaus gibt.
KönzgenHaus: Lieber Michael, vielen Dank, dass Du Dich für dieses Interview bereit erklärt hast. Was genau machst du oder anders gefragt, welcher Tätigkeit gehst du nach?
Michael Billeb: Seit 2017 bin ich selbstständig als Organisations- und Praxisberater für Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen. Das geschieht auf zwei Ebenen: Einerseits bin ich bundesweit in Einrichtungen wie dem KönzgenHaus unterwegs und führe Schulungen und Seminare zu (fast) allen Themen im Tarif- und Mitbestimmungsrecht, aber auch im Arbeitsschutz, Datenschutz, etc. durch. Andererseits bin ich auch viel in den Einrichtungen unterwegs, moderiere Klausurtagungen, begleite MAVen bei dem Erstellen und Verhandeln von Dienstvereinbarungen. Mitunter führe ich als externer Berater in den Einrichtungen mit der MAV und dem Dienstgeber gemeinsam Projekte durch. Dabei ist mir wichtig, dass ich niemals in Einrichtungen tätig werde, wo die MAV nicht umfassend eingebunden ist.
KH: Würdest du es als Berufung sehen?
MB: Berufung ist ein schwieriges Wort. Eher passt schon das Caritas Motto: „Not sehen und Handeln.“ In meinen vielen Jahren als MAV´ler, Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kommission oder beisitzender Richter am Kirchlichen Arbeitsgericht habe ich erlebt, wie wichtig es ist, dass MAV-Mitglieder in die Lage versetzt werden, inhaltlich, aber auch emotional (im Sinne von selbstbewusst), mit ihren Dienstgebern auf Augenhöhe zu agieren. Dass geht nur durch Schulung und Begleitung.
KH: Was sind die gängigen und akuten Themen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen?
MB: Da weiß ich gar nicht wo man anfangen sollte. Arbeitszeitregelungen sind aber sicherlich der Dauerbrenner, der immer mehr Nachfragen erzeugt.
KH: Was bewegt die Menschen in ihrer Tätigkeit als Interessensvertretung?
MB: Die meisten MAV-Mitglieder haben für das Gremium kandidiert, um sich für die Kolleginnen und Kollegen einzusetzen. Gerechtigkeit ist hierbei ein großer Antrieb. Sie erleben im Alltag oft, das Vorgesetzte und Dienstgeber die Mitarbeitenden nicht korrekt behandeln, Gesetze brechen usw.
KH: Wie können die MAVen dem schwierigen Thema begegnen, einerseits Profis und Spezialist*innen auf ihrem Tätigkeitsfeld zu sein, andererseits aber als demokratisch gewählte Neulinge fremdes Terrain betreten zu müssen?
MB: Für die meisten Kolleginnen und Kollegen ist das eigentlich kein neues Phänomen, denn auch im eigenen Tätigkeitsbereich sind sie immer wieder mit der Notwendigkeit konfrontiert, dass neue Verfahren oder Vorschriften erlernt und angewandt werden müssen. Trotzdem bedeutet es natürlich häufig eine Überwindung, sich in einer Gruppe von Menschen, die man in der Regel nicht kennt, einem Thema zu widmen, das einem neu ist. Eine Möglichkeit ist, mit mehreren MAV-Mitgliedern teilzunehmen. Und erfahrene MAV-Mitglieder sollten auch motivierend tätig werden.
KH: Bei welchen Themen siehst du einen besonders hohen Bedarf an Fortbildung?
MB: Da hat sich vieles verändert. Zu meinen Anfangszeiten in der MAV haben wir MAVO und AVR-Seminare besucht, das war´s meist schon. Später kamen dann noch erste Kurse im Bereich BWL dazu. Heute müssen MAVen, richtigerweise, in fast alle Prozesse in einer Einrichtung eingebunden werden. Da braucht es natürlich nochmal andere Fähigkeiten im Bereich „Wissensvermittlung“ wie Arbeits- oder Datenschutz, Schwerbehindertenrecht, Gesundheitsschutz, etc. aber eben auch viele Fertigkeiten um in Projekten, Diskussionen und Verhandlungen standhalten zu können. Dazu gehören alle Formen von Kommunikation, Verhandlungsstrategien aber auch Teambuilding, professionelle Zusammenarbeit in der MAV usw. Und dann haben wir natürlich auch noch zunehmend Herausforderungen, die sich durch immer größere „Sozialkonzerne“ ergeben, Stichwort G-MAV.
KH: Was sind Deine Seminarthemen im KönzgenHaus?
MB: Ich bin als Referent tätig in MAVO-Seminaren, mache AVR Grundkurse und Aufbaukurse zu Eingruppierung und Arbeitszeit, weitere Themen sind Arbeitsschutzausschuss, Datenschutz Zertifikatskurs und Seminare für Schriftführer*innen.
KH: Was ist das Besondere daran?
MB: Das ist schwer zu sagen. Alle Kolleginnen und Kollegen, die Seminare im KönzgenHaus anbieten, schaffen eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis, da alle in der Praxis der Einrichtungen zuhause sind und überwiegend auch eigene MAV-Erfahrungen haben. Das unterscheidet das KönzgenHaus mitunter von anderen Bildungsträgern, die z.B. im Tarifrecht Jurist*innen einsetzen, die zwar eine hohe fachliche Expertise haben, aber z.B. die MAVO oder AVR nur als Buch kennen und nicht tagtäglich mit der (häufig fehlerhaften) Praxis in den Einrichtungen vertraut sind.
Eine kleine Besonderheit ist vielleicht das Seminar zum Arbeitsschutzausschuss, bei dem wir an einem Tag eine Exkursion in die Deutsche Arbeitsschutzausstellung (DASA) in Dortmund unternehmen.
KH: Wenn du etwas essentiell Wichtiges in Sachen Fort- und Weiterbildung den MAVen mit auf den Weg geben könntest, was wäre das?
MB: Machen, machen, machen!
KH: Herzlichen Dank!
MB: Ich danke!
Aktuelle freie Kurse mit Michael Billeb:
Datenschutz I
14.09.23 - 15.09.23
Datenschutz II
08.11.23 - 09.11.23
AVR Grundkurs
20.11.23 - 22.11.23
MAV-Arbeit mit Erfahrenen
20.11.23 - 24.11.23
AVR Eingruppierung für Krankenhaus und Pflegeeinrichtungen
06.12.23 - 08.12.23
Der Arbeitsschutzausschuss (ASA)
11.12.23 - 13.12.23
AVR Arbeitszeit - Alle Anlagen
15.01.24 - 17.01.24